top of page

SILENT DIALOGUES: Die Ausstellenden im Interview

Unter dem Motto SILENT DIALOGUES präsentieren 15 Künstlerinnen und Künstler aus Europa und den USA ab dem 22. April 2022 jeweils zwei ihrer Arbeiten in der GRACE DENKER GALLERY und geben damit einen Einblick in ihr Schaffen und machen neugierig auf mehr. Die unterschiedlichen Ansätze, Ideen und Konzepte schaffen ein besonderes, inspirierendes Erlebnis.


Lernen Sie die Aussteller im folgenden Artikel näher kennen und erhalten Sie einen Einblick in ihre künstlerische Arbeit und künstlerischen Konzepte. Die Aussteller antworten uns, was Kunst für sie bedeutet, wie ihr künstlerischer Prozess aussieht, wie sie zur Kunst gekommen sind, was ihre Kunst ausmacht, wie sie anfangen und welche Materialien sie verwenden. Sie erklären auch die Auswirkungen, die ihre Kunst auf die Welt haben kann.


Folgende Künstler haben sich im Interview geäußert: Anja van Heesch, Barbara Uhsadel, Christine Hachbarth, Ewa Martens, Gorica Kiesshauer, Katharina Stegmeier, Letizia Pecci, Maja Weller, Marika Fleck, Natasa Boskovski, Olga Manilov, Rochelle Berman, Saskia Schulz, Teodora Dumitrache.


Anmeldung für die Vernissage unter: https://www.artcraftliving.com


Anja van Heesch


Ich versuche mit meiner Kunst schöne und besondere Momente festzuhalten bzw. auszudrücken. Ich bringe das auf die Leinwand was ich selbst mag. Das sind z.B. Blumen, Champagner und sämtliche Farbtöne zwischen hellrosa und neonpink.


Ich möchte die Herzen der Menschen berühren, indem ich positive Stimmungen auslöse. Ich möchte, dass die Menschen bei dem Anblick meiner Bilder einen positiven Hauch mitnehmen, in dem sie sich an einen besonderen Moment erinnern und das Hier und Jetzt genießen.

Meine Kunstwerke „WOLKE C“ und „Wolke Rosé“ zeigen einen Moment, in dem man sich wie im Himmel über den Wolken fühlt. Es ist ein Moment voller Leichtigkeit, Frieden und Fülle. Wir haben viele dieser Momente in unserem Leben. Die Kunst ist es, diese auch zu erkennen.

Ich habe schon als Kind meine Bilder lieber mit Dingen gestaltet, die ich gefunden habe als z.B. Landschaften zu malen. Die Kunst selbst war immer in meinem Leben, allerdings lange im Hintergrund. Ich brauchte erst einige Umwege, um mich ganz auf sie einzulassen.

Ich arbeite mit Acryl, getrockneten Blüten und Kunstharz. Durch das Kunstharz konserviere ich die Blüten und halte so die Schönheit fest.


Meine Bilder sind in der Regel sehr weiblich und aus meiner Sicht absolut positiv in der Farbwahl. Die Blumen sind mir hier ein Vorbild. Rosa, Lila, Pink und Gelb sind meine bevorzugten Farben.

Ich möchte mit meiner Kunst die Menschen daran erinnern, wie schön das Leben ist und wie wichtig es ist, sich dieses jeden Tag bewusst zu machen. Was auch immer im Außen ist, sich auf die kleinen und großen Wunder zu konzentrieren macht oft einen großen Unterschied. Meine Bilder sollen immer ein freundlicher Reminder dafür sein.



Barbara Uhsadel


Mein ganzes Leben ist kreativ, wenn vielleicht auch nicht die typische Biografie eines Künstlers. Ich bin in unserem Familienunternehmen tätig, entwerfe Parfums und Kosmetik – für mich auch sehr kreativ. Es bewegt mich vieles und ich habe mir viel davon erschaffen. Meine große Leidenschaft aber ist und bleibt die Kunst. Sobald ich mein Atelier betrete erwartet mich eine ganz andere Welt, in der Freiheit eine neue Bedeutung hat. Irgendwann habe ich mal behauptet, dass der Ausdruck in meinen Bildern durch nichts zu beeinflussen ist. Aber heute bin ich da anderer Meinung. Am meisten geprägt hat mich mein Aufenthalt in einem buddhistischen Kloster in China. Dadurch erhielt mein Leben eine neue spirituelle Dimension, die sich auch in meinen Bildern wieder spiegelt. Ebenso unsere jetzigen Ereignisse - die drei „Ks“ - Corona, Krieg in der Ukraine, Klimawandel. Das abstrakte Malen ist für mich ein Ausdruck von Freiheit. Mich faszinieren alle Materialien besonders aber Leinwand und Papier. Eine weiße Leinwand ist für mich immer noch der jungfräuliche Beginn eines neuen kreativen Schaffensprozesses. Was gibt es Schöneres? Bisher habe ich nur mit Acryl gemalt. In neuster Zeit experimentiere ich vermehrt auch mit anderem Materialien wie Tinte und japanischen Kalligraphiestiften. Ein spannender Prozess, der heute und auch in Zukunft mein Leben nachhaltig prägt und bereichert.   




Christine Hackbarth

Mein künstlerisches Konzept besteht darin, dass ich durch meine Bilder dem Betrachter eine neue Welt eröffne, in die er eintauchen kann.

Ich beginne mit einer leeren Leinwand, habe zu Anfang keine Ahnung wie das Bild wird. Meist arbeite ich in Schichten, ich lege eine Schicht an und lasse sie trocknen. Dann gehe ich später noch mal darüber. Ich male abstrakt und es sind oft viele Schichten übereinander, die dann das Ganze ergeben.

Abstrakte Landschaften und Natur spiegeln sich in meinen Bildern immer wider. Für mich ist die Natur das Nonplusultra, ohne sie können wir Menschen gar nicht existieren und die Pflanzen und die Tiere auch nicht. Einerseits sehe ich die Natur als groß, stark und mächtig, aber auf der anderen Seite ist die Natur auch verletzlich, wie wir an unserer Umweltproblematik sehen können.

Meine Kunstwerke stellen ein Stück Natur dar, wie ich sie sehe und empfinde.


Nach dem Abitur habe ich erst Landwirtschaft studiert und es auch abgeschlossen. Ich habe einige Jahre in dem landwirtschaftlichen Bereich gearbeitet. Aber es hat mir gefehlt etwas zu schaffen, kreativ zu sein. Deshalb habe ich den Job gekündigt und habe noch mal an der Akademie Faber- Castell in Stein bei Nürnberg Bildende Kunst studiert. Gemalt habe ich auch schon vorher, aber erst durch das Studium konnte ich mich künstlerisch ausdrücken.

Ich arbeite hauptsächlich mit Ölfarben auf Leinwand. Manchmal mische ich aber auch verschiedene Dinge, aber es ist immer Ölfarbe mit im Spiel. Ich mag die Brilliance der Ölfarben und ihre weiche, geschmeidige Konsistenz. Und auch die Tatsache, dass man lange Zeit direkt auf der Leinwand nass in nass die Farben verarbeiten kann. Manchmal nehme ich auch Materialien, die herausstehen, wie Pappe, Papier, Linolstücke, Holzstücke usw. Es ergibt sich so etwas wie eine Collage oder ein leicht dreidimensionaler Effekt.


Am liebsten arbeite ich mit kühlen Farben wie blau oder grün. Und innerhalb dieser Farben arbeite ich gern mit verschiedenen Farnuancen. Ich selber mag auch lieber kühle, nordische Landschaften mit schroffen Felsen, Steinen und Meeren. Das ist mir lieber, als südliche Landschaften, die sind mir zu lieblich. Meist nehme ich die drei Grundfarben gelb, rot, blau, sowie weiß und schwarz. Alle anderen Farben mische ich mir daraus selber zusammen.

Die Natur braucht uns Menschen nicht, aber wir brauchen die Natur, ohne sie können wir nicht leben. Aber wir müssen sie auch schützen, damit es eine Zukunft gibt.




Ewa Martens


Mein künstlerisches Konzept ist das Erlebte in meinen Werken zu verarbeiten. Die Emotionen, die mich täglich begleiten zum Ausdruck zu bringen. Ich beginne meine Arbeit oft intuitiv, gehe meditativ an eine Leinwand ran, voller Spanung und Neugier wohin mich das Geschehen führt.


Frieda Kahlo hat einmal gesagt "Ich male, weil ich es brauche". Mir geht es ähnlich, ich brauche die Begegnung mit Kunst, um meine innere Welt nach außen zu tragen und um mich selbst zu erforschen.


Meine Kunstwerke erzählen auf die abstrakte Weise von meinen Emotionen. Mal sind sie fröhlich und heiter, was sich in der Farbgebung widerspiegelt, mal verträumt, oder nachdenklich.


Ich habe seit meiner frühsten Kindheit gezeichnet und gemalt. Kunst begleitet mich schon mein ganzes Leben. Später habe ich eine Kunstschule besucht, die ich mit Auszeichnung absolvierte.

Ich male hauptsächlich mit Acrylfarben, benutze aber auch viele andere Mittel, wie Tuschen, Strukturpasten, Kreide, Sand, Stoffe, Papier.


Alle diese Materialien spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung meiner Bilder und dienen zur Verstärkung der Expression und Erzeugung der Spannung in einem Werk.


Meine Farbpalette ist unterschiedlich, so wie meine Stimmung unterschiedlich beim malen ist. Ich benutze oft kräftige Farben ( Blau, Rot, Neonpink oder Neonorange). Ich möchte, dass meine Werke leuchten, strahlen Kraft und Lebendigkeit aus. Gleichzeitig strebe ich nach einem harmonishen Ergebnis.


Abstrakte Kunst ist vielfältig und universell. Jeder kann sie anders interpretieren. Ich möchte den Betrachter zu einem Dialog einladen, um sich mit den Werken auseinander zu setzen und zu fühlen, was sie in seinem Inneren auslösen. Ich hoffe, dass meine Kunst Freude den Menschen bringt und eine positive Sicht auf die Welt.




Gorica Kiesshauer


Im normalen Berufsleben bin ich eine Analystin, Sport- und Tierfreundin, und lebe seit 47 Jahren in München, bzw. seit ca. 4 Jahren im Münchner "Outback".


Vor nicht allzu langer Zeit entdeckte ich durch Zufall meine Liebe zur abstrakten Acrylmalerei und stellte fest, wie viel aufgestaute Kreativität in mir steckt.


Als Autodidaktin brachte ich mir die (abstrakte) Malerei und das Acryl-Pouring selbst bei. Tatsächlich spiegeln Kreativität, eine unbändige Neugier und Vorstellungskraft den größten Teil meiner Persönlichkeit wider - und ergänzen meinen ansonsten recht introvertierten Charakter und Lebensweise.


Kunst ist seither das „fehlende Puzzleteil“ in meinem Leben.

Es fällt mir jedoch immer noch schwer, bzw. will ich mich nicht auf eine spezielle Technik, feste Farbpallette, oder Genre festlegen, oder reduzieren. Es überrascht mich immer wieder, wenn ich morgens aufwache, und etwas komplett Neues auf die Leinwand zaubere. Ein Bild ist fertig, wenn es fertig ist. Oft habe ich sogar den Eindruck, dass das Bild mir sagt was es will, oder was noch fehlt. Hauptsächlich kreiere ich abstrakte Landschaften mit viel Struktur und Kontrasten. Die Farbpallette wechselt zwischen naturnahen, warmen Braun- und Rosttönen, bis hin zu knalligen Buntstiftfarben.


Meine Bilder sollen beim Betrachter Emotionen und Gefühle hervorbringen. Egal ob Freude, Leichtigkeit, Wehmut, Schmerz oder einfach nur "good Vibes" - das überlasse ich dem Betrachter selber.

Meine Hauptmaterialien sind in erster Linie Acrylfarben, Strukturpaste (z.B. Marmormehl), und alles, wirklich alles was mir in die Finger kommt und womit ich neue faszinierende Effekte zaubern kann. Die Natur, das Universum, sowie harmonische Geometrie inspieren mich jeden Tag auf´s Neue.


Und wenn es 2 Wochen oder auch länger dauert, und ich es in dieser Zeit 3x übermalt habe, dann gehört das einfach zum Prozess dazu. Und genau deshalb liebe ich die Kunst - sie gibt mir den Freiraum alles zu tun, alles zu denken. Mit meinen Gedanken, Ängsten und Emotionen so viel ich möchte zu experimentieren.


Oft heisst es im Leben "entweder - oder", und oft genug wünscht man sich einfach beides, also ein "UND" - dies ist in der Kunst anders. Alles ist möglich, alles ist erlaubt, Kunst ist grenzenlos.


Mein Motto lautet seither: Es ist nie zu spät für eine neue Liebe - egal ob für sich, für jemanden, oder für KUNST - Kunst findet DICH!




Katharina Stegmeier


Diese Frage finde ich sehr schwierig zu beantworten, zumindest den Teil, der sich mit der Vorstellung von Kunst beschäftigt. Kunst ist konkret, es wird etwas umgesetzt, selbst wenn im Ergebnis nichts Konkretes dabei herauskommt. Kunst umgibt uns, sie ist Bestandteil unseres Alltags und hat nach meiner Meinung auch immer mit Kunsthandwerk oder Kunstfertigkeit zu tun. Kunst transformiert etwas (z.B. Eindruck, Gesellschaft, Emotion, Erfahrung), es ist die Übersetzung in eine andere - und in meinem Fall farbige - Sprache. Mein Konzept ist das der Schönheit bzw. Ästhetik: Sie ist dem Wesen der Dinge immanent (das Prinzip der Symmetrie zum Beispiel, oder der Harmonie). Ich spüre, wenn ein Bild aus meinem Inneren an die Oberfläche auf die Leinwand will – und dann fange ich einfach an. Oder ich denke über Themen nach und muss diese dann in meine Künstlersprache übersetzen, um sie besser verarbeiten zu können.


Kunst entsteht aus mir heraus, jedes Werk ist gewachsen und mit mir verbunden wie ein Eintrag in ein Tagebuch oder etwas Vergleichbares. Das Konzept der Schönheit reizt mich, da es eine Kunst ist, ein schönes Leben zu führen, glücklich zu sein, Schönheit zu sehen. Schönheit existiert nicht ohne Gegenpol, es ist ein äußerst ambivalentes Konstrukt. Als Optimist sehe ich Schönheit und Neugierde (letzteres als Schlüssel für offene Wahrnehmung) im täglichen Leben und habe mich entschieden, kein Leben voller Angst oder Zweifel zu führen.