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INTERACTIVE MIX: Die Ausstellenden im Interview

Unter dem Motto INTERACTIVE MIX präsentieren 14 Kunstschaffende aus Hamburg und Umgebung ab dem 08. November 2020 jeweils zwei ihrer Werke in der GRACE DENKER GALLERY und ermöglichen somit einen Einblick in ihre kreative Arbeit und machen neugierig auf mehr. Die unterschiedlichen Herangehensweisen, Ideen und Konzepte kreieren eine besondere, inspirierende Erfahrung.

Lernen Sie in folgendem Beitrag die Ausstellenden besser kennen und erhalten Sie einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen und ihre artistischen Konzepte. Die Ausstellenden beantworten uns, wie ihr künstlerischer Prozess aussieht, wie sie beginnen und welche Materialien sie verwenden. Zudem erklären sie, welchen Einfluss ihre Kunst auf die Welt haben kann.

In dem Interview äußern sich Barbara Münstermann, Fabian Dömer, Gaby Lynn Flemming, Hilke-Ev Krögler, Jeannette Ehley, Maja Weller, Marion Düvel, Susanne Nentwich, Ute Kleist, Carsten Wolff, Gunda Oppermann.

Anmeldung für die Vernissage unter: https://www.artcraftliving.com


Barbara Münstermann


Meine künstlerische Arbeit orientiert sich fast ausschließlich an der Natur mit all ihren Phänomenen und Formen. Sie ist für mich Impulsgeber und inspiriert mich durch ihren großen Ausdrucks- und Farbreichtum.

Dabei geht es mir nicht um das reine Abbilden, sondern um eine ständige Weiterentwicklung und Veränderung des ursprünglichen Erscheinungsbildes bis hin zur Abstraktion. So entstehende neue spannende Bildräume und Ansichten.

Ich male fast ausschließlich mit Acrylfarben, kombiniert auch gerne mit Tusche. Kreiden, Wachs und Ölfarben. Dabei gehe ich meist experimentell, intuitiv vor und bevorzuge eine lasierende, übermalende Malweise.

Auf Grund des zunehmenden Verschwindens von unberührter Natur in unserer Welt, möchte ich mit meinen Bildern daran erinnern, dass wir die Schönheit und Einzigartigkeit der Natur und den ihr inne wohnenden Zauber als Spiegel unserer selbst brauchen. Sie verweist uns auf unseren Ursprung. Ich möchte mit meine Arbeiten berühren und dies ins Gedächtnis rufen und spürbar machen.



Fabian Dömer


Ich beginne meine Arbeit  meistens sehr intuitiv und skizziere schnell erste Umrisse, die ich meistens mit Tusche und Aquarellfarben oder Farbstift ergänze bzw. koloriere. Manchmal übermale ich auch verworfene Bilder um dann auf dem entstandenen Hintergrund eine neue Skizze zu setzen. Dabei bin ich oft von der Ästhetik der Natur oder Naturformen, Tieren und Pflanzenn inspiriert, die sich -  mal mehr mal weniger abstrahiert - in meinen Zeichnungen wiederfinden.  




Gaby Lynn Flemming

Meine jetzige kreative Phase ist vom Theater geprägt und dem prallen bunten Leben auf dem Kiez. Es gab aufgeschoben ganz andere Phasen, als ich an der Nordsee lebte und nur das Meer und Wellenbilder gemalt habe. Ich arbeite nach selbst gemachten Fotos von Situationen die mich begeistern. Vieles dreht sich dabei um die Geschlechterrollen, schwule Lesben, geendet etc. Alles was im Leben und besonders auf dem Kiez vertreten ist.

Zur Zeit nutze ich das Leinwandformat 90x90, also quadratisch. Nach mehreren Skizzen mit Bleistift fange ich an die Umrisse der Personen grob auf die Leinwand zu bringen, danach beginnt das Farbspiel, das spontan entsteht. Dabei ist mein Vorbild der österreichische Künstler VOKA. Meine Materialien sind grellbunte Acrylfarben und Leinwände, jedenfalls für mein jetziges Thema. Sie sind so grell und schillernd wie die Personen, die ich porträtieren will. Bei anderen Themen nutze ich große Formate und  entsprechende Farben z. B. Für das Meer. Ich möchte die Lebensfreude und das Spielen der Menschen und Schauspieler darstellen und bin fasziniert von der Wandelbarkeit der Schauspieler und dem bunten facettenreichen Leben Drumherum. Außerdem möchte ich Toleranz gegenüber jeder Form menschlichen Zusammenlebens dadurch herausfordern. Ein bisschen erinnert mich unsere Zeit an die 20ger Jahre vor 100 Jahren "Der Tanz auf dem Vulkan". Das wird mein nächstes Thema werden!




Hilke-Ev Krögler

Ich werde es mit einfachen Worten sagen: Kunst darf auch (wieder) schön sein. Auf dem Weg in die Moderne ist in meinen Augen der Kunst das ästhetische Element doch oft verloren gegangen. In dieser Hinsicht sehe ich mich in der Tradition des autonomen Künstlers, der nach einem größeren Ganzen in der Kunst sucht. Meistens gehe ich mit einer recht konkreten Vorstellung an meine Arbeit, das kann sich aber im Laufe des künstlerischen Prozesses komplett ändern und zu überraschend neuen Ergebnissen führen. Das ist aber das Schöne an der Kunst. Mich interessiert der künstlerische Umgang mit Blattgold- und Silber. Das Edelmetall hat als einziges Material die Fähigkeit Licht einzufangen und in Stimmung umzuwandeln. Das kommt meiner Vorstellung Ästhetik und Kunst zu vereinen im Moment am nächsten. Dabei arbeite ich mit historischen Techniken, die ich ins Heute transformiere und mit neuen Methoden verbinde.   Als erstes bin ich eine Suchende in Sachen Kunst. Kunst oder auch Kreativität ist für mich der Schlüssel für ein kurzes tieferes Verständnis des Uns umgebenen Ganzen. Wie jeder Mensch suche ich danach die Welt zu begreifen und ob sich hier hinter all dem etwas Tieferes verbirgt. Schopenhauer hat dies einst als Kontemplation der Kunst genannt. Für einen kurzen Moment kann eine wahrhaftiges Kunstwerk den Blick hinter den Schleier des Seins gewähren. 




Jeannette Ehley


Meine Bilder und Werke sollen dazu verleiten, den Betrachter auf eine Reise zu schicken und ihm eine Illusion, eine eigene Wahrnehmung und auch Interpretation der Werke zu ermöglichen. 

Der Phantasie ist dabei keine Grenze gesetzt, was mir in der Arbeit sehr wichtig ist und so kann der Betrachter in den einzelnen Ebenen jedes Bildes, für sich selbst herausfinden, was er sehen möchte und wie er dies für sich deutet. 

Aus diesem Grund signiere ich meine Bilder auch nur auf der Rückseite.

Die Layering Technik, mit der ich vorrangig arbeite, gibt den Bildern verschiedene Dimensionen, die den kreativen Prozess, auch im Gegenüber  unterstützen soll. 

Für meine Arbeiten verwende ich keine Vorlagen. Sie entstehen aus der Farbe heraus und bekommen ihren Ausdruck  über die einzelnen, meist verschiedenen, übereinander gelegten Schichten hinaus. 

Ich verwende hochwertige Acrylfarben auf Leinwand, wie auch Ethanol, Struktur Pasten und verschiedene Werkzeuge wie auch Folien. 




Maja Weller

Manchmal sehe ich mein Bild vor Augen und manchmal kreisen meine Gedanken um ein Thema und ich habe keine klare Vorstellung. Erst vor der Leinwand sortieren sich meine Gedanken und es ist wie ein heller, klarer Fluss.

Ich arbeite mit unterschiedlichen Medien (Acrylfarben, Aquarell, Pigmenten, Blattmetall, flüssigen Acrylfarben) und verschiedensten Techniken. Ich mag weiche verwischte Farben und den Glanz von Goldtönen.

Ich mag Bilder, in denen die Fragilität und Instabilität unserer scheinbar sicheren Realität in Frage gestellt wird. Zeit und Erinnerungen spielen immer eine Schlüsselrolle. Ich erschaffe gern traumhafte Bilder, in denen sich Fiktion und Realität treffen, Bedeutungen wechseln, Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen. Meistens beziehen sich meine Arbeiten nicht auf erkennbare Formen. Ich versuche immer eine breite Palette von Themen auf vielschichtige Weise anzusprechen. Dies führt oft dazu, dass der Betrachter leicht eigene Interpretationen vornehmen kann.

Wenn die Dinge nicht gleich so laufen, wie wir sie gerne hätten, werden wir unter Umständen schnell ungeduldig und verlieren die Lust. 

Und manchmal geht absolut alles nicht wie geplant, und wir geben auf und kämpfen nicht weiter. Bitte gibt nicht auf! Geht weiter! Denn der Weg ist das Ziel. Und glücklich zu sein bei dem was Sie tun ist der Weg zum Erfolg!

Marion Düvel


Ich habe als Künstlerin immer ein Konzept, auf das ich mich einlasse. Weit bevor ich

mit der kreativen Gestaltung auf einer Leinwand oder Papier beginne, habe ich mein Konzept durch brainstorming,  individueller Gefühle, mentaler Begeisterung und Liebe zum Projekt durchlebt.Ohne eigene Begeisterung kann ich kein Werk konzipieren. 

Wenn ich meiner Leinwand oder einem leeren Blatt Papier begegne, so weiss ich bereits, wie esnachher aussehen wird. Das ist so genial, da man dem späteren Betrachter weit voraus ist, und gespannt ist, was empfindet der Betrachter beim fertigen Bild.

Meine Materialien, mit denen ich hauptsächlich arbeite sind Leinwände, die ich mit Acrylfarben in Spachtel- und Pinseltechnik bearbeite. Gerne male ich auch Aquarelle, die dann etwas spontaner gemalt werden. Je nachdem, ob was in meinem Kopf als Konzept entstanden ist, wähle ich das Material aus. Es ist abhängig mit welchen Gefühlen ich dem Werk begegnen möchte.

Welchen Einfluss meine Kunst auf die Welt haben kann? Nun, ich denke, dass der Betrachter meine Bilder mit seinen Augen sieht und die Farben, Motiv und Material für sich verwenden kann. Das wird dann ganz vielschichtig sein. Ob es die Natur betrifft, das eigenen Leben, Freude oder Traurigkeit, Erinnerungen oder Wünsche für die Zukunft bringt, es wird auf jeden Fall eine Botschaft bringen. Bisher habe ich viele Werke geschafft, die die Menschen begeistern, egal ob durch Farben oder Motive. Es bewirkte sogar, dass sich Freunde und Betrachter selber kreativ betätigten, um auch teilzuhaben am Schaffen von Kunst. Das ist doch das Größte, was sich ein Künstler wünschen kann. Motivation und positives Denken.

Susanne Nentwich

Das Malen von Tieren, speziell von Hunden, liegt mir am Besten. Wenn ich eine Idee habe skizziere ich diese meistens bevor ich besagte Idee auf Leinwand bringe. Auch wenn ich ein Foto vorliegen habe.

Meistens zeichne ich es mit feinen Linien vor und verwende dann überwiegend Acrylfarben. Probiere auch immer gerne neue Materialien, wie z. Bsp. Modellierpaste oder Aquarellfarben. Je nach Farben des Tieres bzw. dessen, was im Vordergrund stehen soll, sowie persönlicher Empfindung, entscheide ich ob es einen einfarbigen, dunklen, hellen oder bunten Hintergrund bekommt.

Das Gemälde „Liebe kennt keine Grenzen“ soll in dieser aktuellen schweren Zeit, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Vor allem, weil auch die Geschichte, welche dahinter steckt, einen zum Lächeln bringt.

Viele Menschen haben eine enge Bindung zu Ihren Haustieren, oft stehen auch bewegende Geschichten mit dem Tier in Verbindung. 

Aus diesem Grund male ich sehr gerne Tiere. 

Die Freude in den Augen, wenn man das Gemälde eines Haustieres dem Besitzer des Tieres überreicht, ist überwältigend.




Ute Kleist


Eine leere Leinwand / ein leeres Blatt Papier machen mir schon lange keine Angst mehr. Ich greife intuitiv zu Farben, die mich in diesem Moment berühren und es beginnt wie von selbst, wenn ich abstrakte arbeite. Ich lasse mich ganz auf diesen Prozess ein und greife dann, wenn sich etwas zeigen will ein und verstärke hier den Eindruck. Bei den gegenständlicheren Werken, die oft meine Liebe zur Natur widerspiegeln hingegen, bin ich oft draußen, lasse mich inspirieren oder halte meine Eindrücke fotografisch fest. Wichtig für mich ist es, dass es keine "Abbildung" des Gesehenen wird, sondern dass ein KLEIST in meiner Wahrnehmung entsteht. 


Ähnlich wie ich Farben intuitiv auswähle, lasse ich mich auch oft auf verschiedene Materialien ein.  Hierbei arbeite ich sowohl meist großformatig auf Leinwand als auch auf Papier. Gern oszillierend zwischen Acryl, Öl und Mischtechniken. Um einen Focus zu setzen, arbeite ich mit Acrylmarkern und Finelinern, Tuschen, Tinten etc. Ich liebe die Spannung und das Spiel zwischen Malerei und Grafik sehr. 


Da meine Arbeiten nicht nur in ART und Thematik die Sonnenseite des Lebens zeigen, erhoffe ich mir ein Hinsehen, eine Auseinandersetzung mit meiner Kunst. Auch ein Sensibilisieren,  wie unser Umgang zur Natur ist, wie sich unser Verhalten auswirkt auf unsere Umwelt. Werke wie "Waldesruh", "Metamorph", "Kokon", "Ich wünschte" etc. geben hier eindrücklich wieder, was mich berührt. Ich empfinde, dass wir Künstler eine Stimme haben. Wir kommunizieren es nonverbal auf Leinwand und es ist mir wichtig mit meiner Kunst sichtbar zu machen, was uns ausmacht, nämlich  MENSCHSEIN und LIEBE.



Gunda Oppermann

Mein künstlerisches Konzept bezieht sich vorwiegend auf die Abstrakte Malerei aber auch Landschaftsmalerei. Bei der abstrakten Malerei kommen meine Ideen aus eigen Erlebnissen oder Erlebnissen meines Umfeldes. Aus den Gefühlen, die damit verbunden sind. Dieses Gefühl versuche ich, auf die Leinwand zu bringen. Dabei habe ich ein grobes Bild vor Augen, lasse die Entwicklung des Bildes aber frei entstehen.

Wenn ich etwas produzieren möchte, ohne auf ein Ereignis beruhend, dann habe ich lediglich die Farben und Materialien im Kopf, mit denen ich arbeiten möchte, die ich dann auf die leere Leinwand / Papier bringe und es ist dann sehr spannend, was am Ende daraus entsteht.


Ich arbeite hauptsächich mit Acrylfarbe, Strukturpaste und Strukturgel, wobei ich mich nanach richte, welche Wirkung das Werk erzielen soll. Materialien spielen für mich eine große Rolle wenn es darum geht, Effekte und Tiefen in das Werk einzuarbeiten.

Kunst verbindet. Ich versuche die Gefühle auf die Leinwand zu bringen und es ist schön, wenn die Menschen verstehen und nachempfinden können, warum ich dieses oder jenes Werk so gemalt habe, wie ich es gemalt habe, wenn sie den Titel des Bildes hören. Meine Botschaft ist lediglich, dass Kreativität keine Grenzen kennt und das Leben bunt betrachtet werden sollte.




Carsten Wolff

Ich arbeite intuitiv, das heißt die Idee und damit das Gesamte ist in meinem Kopf

vorhanden. Es folgt dann die Größenfestlegung und Ausführung. Teilweise geschieht

es blitzschnell. Mit der Idee ist gleichzeitig auch festgelegt, ob ich mit Pinsel, Spachtel oder auch Fingern arbeite. Nur selten verändere ich anschließend noch das Werk. Geleitet von den Empfindungen besitze ich damit eine größere Bandbreite an Stilen wie Minimalismus, Impressionismus, Expressionismus, Avantgarde oder wie ich es benenne: Freestyle.

Im Mittelpunkt steht hierbei zumeist der Mensch in seiner Umgebung, eingebunden oder auch losgelöst. Jeder Künstler sollte sich darüber im Klaren sein, dass andere seine Werke beurteilen und einzuordnen wissen. Der eigene Einfluss ist somit auf ein Minimum begrenzt. Allein es bleibt die verbindende Empfindung des Werks oder Kunst insgesamt


 

Dauer der Ausstellung: 08.11.2020 bis 10.12.2020

Ort: GRACE DENKER GALLERY, Hammerbrookstraße 93, 20097 Hamburg.

Eröffnung: 08.11.2020 um 14:00 Uhr

 
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