Unter dem Motto CREATIVE IMPACT präsentieren 15 Kunstschaffende aus ganz Deutschland ab dem 26. November 2021 jeweils zwei ihrer Werke in der GRACE DENKER GALLERY und ermöglichen somit einen Einblick in ihre kreative Arbeit und machen neugierig auf mehr. Die unterschiedlichen Herangehensweisen, Ideen und Konzepte kreieren eine besondere, inspirierende Erfahrung.
Lernen Sie in folgendem Beitrag die Ausstellenden besser kennen und erhalten Sie einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen und ihre artistischen Konzepte. Die Ausstellenden beantworten uns, wie ihr künstlerischer Prozess aussieht, wie sie beginnen und welche Materialien sie verwenden. Zudem erklären sie, welchen Einfluss ihre Kunst auf die Welt haben kann.
In dem Interview äußern sich Antonia Oelze, Claudia Acksteiner, Cornelia Scherzer, Dieter Wolthoff, Dr. Dorothea Tebtmann, Elena Minko, Gerald Groß, Huong Bui-Peuser, Karoline Kulin, Katrin Kübler-Xanthopulos, Samira Stritzel, Sebastian Rydzak, Stephanie Bartel.
Anmeldung für die Vernissage unter: https://www.artcraftliving.com
Antonia Oelze

Eine weiße Leinwand bleibt nicht lange weiß. Ich greife intuitiv nach Farben und lasse Formen und Flächen entstehen. Vor der Leinwand fühle ich mich frei. Frei von allen Pflichten und Grenzen. Ich plane nichts, sondern lasse einfach fließen was kommt. Kunst ist für mich nicht planbar ist. Selbst wenn die Idee steht, ist das Ergebnis noch offen.
Ich arbeite im Moment überwiegend mit Acryl, entweder auf Leinwand oder auf Papier. Ich greife dabei ganz intuitiv nach Farben, die mich gerade ansprechen. Aktuell habe ich einen Hang zu Pink und Neonfarben. Die Farbvorlieben wechseln aber immer wieder.
In meiner Sammlung finden sich außer zahlreichen Acrylfarben, viele unterschiedliche Papiere, Stempel und Stifte. Gerne mixe ich alles miteinander. Meine Arbeiten leben durch ihre intensive Farbigkeit.
Jedes Kunstwerk, das einen Menschen berührt, auf welche Weise auch immer, ihn verweilen oder in Gedanken gleiten lässt, ist wertvoll. Es geht mir darum, Stimmungen zu transportieren. Menschen eine Welt zu erschaffen, in die sie mit der Betrachtung, für einen Moment, eintauchen können.
Claudia Acksteiner

Was ich mit meinem kreativen Schaffen bezwecke, ist das was Kunst für mich ausmacht, Kunst ist für mich leidenschaftlich und aufmerksam. Kunst sollte den Menschen im Gefühl berühren, irgendeine Reaktion hervorbringen, um die Aufmerksamkeit des Betrachters zu erlangen. Kunst sollte hinterfragen, neugierig machen, hinweisen und Faszination hervorrufen.
Konkret ist Kunst für mich der Ausdruck des Lebens, in der Zeit, in der sich der Mensch befindet.
Meine Bilder entstehen intuitiv, "gefühlt", im andauernden Prozess und bringen meine Gefühle zu verschiedenen Lebensereignissen zum Ausdruck. Ich entscheide mich bewusst für ein Format und wähle spontan eine Farbe aus und beginne zu malen. Es gibt selten eine Vorstellung von einem Bild, wenn mich ein Thema beschäftigt. Beim Malen lasse ich mich auf den Schaffensprozess ein, male intuitiv und das Bild entsteht.
Ich bevorzuge Ölfarbe oder Acrylfarbe und male auf Leinwand. Wichtig ist mir bei der Auswahl meiner Materialien eine intensive Farbwirkung. Die Farben rühre ich mit Pigmenten an und gebe Nachtleuchtpigmente hinzu. Zudem experimentiere ich immer wieder mit unterschiedlichen Techniken und Werkzeug, um die Farbwirkung zu verbessern.
Die Farbwirkung hat in meinen fertigen Werken eine große Bedeutung, da sie entscheidend ist für die Wirkung auf den Betrachter und auf die Botschaft im Bild. In meinem Atelier installierte ich UV-Licht und nenne es seit 2019 "Traumraum 207". Inmitten steht ein Sofa zum Verweilen. Interstellare Musik begleitet die Ausstellung. Das Leuchten in meinen Werken wird durch Nachtleuchtpigment erzeugt, das Licht wird gespeichert und gibt es in der Dunkelheit ab. Die Bilder beginnen im Dunkeln unter UV- Licht zu strahlen. Es verändert sich in Farbgebung und Wirkung. Dann schalte ich das Licht aus und nur das gespeicherte Licht im Bild leuchtet. Es verändert sich nochmals in Wirkung und Farbgebung. Die Form "scheint sich aufzulösen", Es stellt die Frage: "Was war bei Tageslicht noch zu sehen? Was zeigt sich erst in der Dunkelheit?", Was bleibt?" Was verschwindet?", "Welche Veränderung wird wahrgenommen?“ und "Welches Gefühl entsteht?“. Im Traumraum kann sich der Betrachter „einlassen", „Zeit nehmen, "entschleunigen" und „Unerwartetes" entdecken.
Das Thema: Pandemie der Zeit bewegte mich zutiefst: „Was passiert jetzt auf der Welt?" und " Was wird passieren!" und "Wie geht es meinem Umfeld, Menschen, die mir wichtig sind?", "Wie geht es mir?". Diese Fragen und Gedanken über Zukunft und Mensch sein auf dieser Welt brachte mich in einen unerschöpflichen Schaffensprozess.
Oft war ich erst abends zu Hause und schaute in die Sterne. Es gibt mir Hoffnung und eine innerliche Ruhe. Mich haben leuchtende Sterne, das Universum, Planeten schon immer faszinieren und da kam ich auf den Gedanken "All" das zu malen. Die Zeit, Unendlichkeit, das Unbewusste, Mystische, die Natur und Umwelt und der Mensch in Beziehung beschäftigen mich. Es gibt für mich so viel wertvolle Momente im Leben Faszination und Freude zu teilen, warum dann nicht Menschen mit leuchtenden Bildern begeistern, wie die Sterne mich begeistern. Wenn keine Zeit zu finden ist in den Himmel zu blicken oder der viel beschäftigte Mensch "vergessen " hat, sich Zeit füreinander zu nehmen, oder das zu tun, was Freude bereitet. Dann ist es Zeit Füreinander, für Entschleunigung und einem Blick ins Leuchten.
Ich möchte mit meinem kreativen Schaffen aufmerksam machen. Auf das „gefühlte Mensch sein!“, auf das „Was verloren geht“, wenn „Wir“ uns nicht gegenseitig wachrütteln. Oder anstupsen, gegenseitig halten, Gefühle teilen und weiter ignorieren, „Was auf der Welt passiert“. Das heißt für mich Empathie zulassen, auch, „Hinter die Fassade zu schauen“, sich auf „seine Intuition zu verlassen“ und „ehrlich mit sich selbst zu sein“.
Ich weiß nicht ob und wann meine Kunst einen Einfluss auf die Welt haben kann. Meine Kunst hat Menschen in meinem Atelier „Traumraum 207“ zum Nachdenken angeregt und mit verschiedenen Gefühlen konfrontiert. Ich freue mich über jede Reaktion, Ich wünsche mir, meine Vision große Traumräume zu erschaffen, umsetzten zu können, um in der Zukunft noch mehr Menschen zu erreichen.
Cornelia Scherzer

Meine Werke zeigen eine eigene Bildsprache, die dem naturalistischen Kopieren der Natur widerspricht. Am Anfang ist die Farbe gefolgt von Formen, die sich bilden und auflösen. Mich interessiert der Prozess. Während das Bild sich wandelt fließen subjektive Stimmungen, Erfahrungen und innere Bilder mit ein.
Ich benutze fast ausschließlich Ölfarbe. Oft kommen Collagen und in Leim getränkter Stoff zum Einsatz. Je nach Stimmung und Thema finden verschiedene Materialien den Weg auf die Leinwand.
Eine leere Leinwand ist wie ein neues Leben – das Experiment beginnt!
Leben ist Veränderung – Veränderung ist Leben. In meinen Bildern transformiere ich Veränderungsprozesse. Alles wächst, fließt, vergeht und formt sich neu.
Dieter Wolthoff

Ich bin ein Geschichtenerzähler. Alltagsgeschichten.
Mit Farben und Formen erschaffe ich eine Stimmige Komposotion. Eine Melodie für das Auge des Betrachters.
Die Geschichten entstehen im Kopf bevor der Reiz des Tuns einsetzt.
Jetzt beginne ich meine reine Leinwand zu „ Beschmutzen“.
Erst nach diesem Prozess trage ich die Thematik grob mit Acrylfarbe
auf die Leinwand auf. Ist dieses getan, arbeite ich in den folgenen Schritten mit Ölfarbe weiter an der Entstehung des Bildes.
Meistens dann, verselbständigt sich der Malprozess und das Bild wächst, bis es reif ist ans Tageslicht zu treten und kann die Phantasie des Betrachters aktivieren.
Dorothea Tebtmann

Eigentlich weiss ich gar nicht ob ich ein künstlerisches Konzept habe. Wenn es sich nicht um eine Auftragsarbeit handelt dann "überfallen" mich die Ideen zu meinem nächsten Bild, meiner nächsten Collage regelrecht. Plötzlich habe ich dann vor meinem inneren Auge eine ungefähre Vorstellung. Dann beginne ich mit groben Bleistiftskizzen wobei sich das Motiv immer mehr zusammensetzt und immer konkreter wird. Bis ein Entwurf entstanden ist den ich auf die Leinwand übertragen kann. Manchal mache ich auch schon Farbproben zum Motiv um zu sehen wie die Farben zusammen wirken.
An meine Collagen gehe ich viel intuitiver heran, da inspirieren mich oft die Materialien die ich habe. Einer leeren Leinwand, einem leeren Blatt oder einem leeren Collagenträger nähere ich mich immer mit Respekt, Neugier und Aufregung. Wenn der Entwurf auf der Leinwand ist oder ich beginne mit dem Zusammensetzen einer Collage dann macht sich eine konzentrierte Ruhe breit, die auch während des gesamten Schaffensprozesses anhält. Ich bin dann oft so fokussiert dass ich das Zeitgefühl verliere und oft gar nicht mitbekomme wenn jemand in mein Malzimmer kommt.
Materialien für die Leinwandbilder sind Pigmente, Acrylbinder, Acrylfarben, manchmal auch Sand, Papier oder Blattgold und Schlagmetall. Für die Collagen nutze ich eigene Bleistiftzeichnungen, Aquarelle oder Tuschezeichnungen, verschiedenste Papiere, Tapeten, Metallfolie, Motive aus Büchern, Magazinen, von Postkarten, manchmal auch alte Stadtpläne. Die Materialien müssen meinen Geschmack und meine Kreativität ansprechen.
Im besten Fall hat meine Kunst Einfluss auf den Betrachter indem sie etwas in ihm anspricht, vielleicht sogar "eine Saite zum Klingen bringt". Einen Einfluss auf die Welt zu haben masse ich mir nicht an. Meine Botschaft ist "Seht genau hin". Schaut Euch ein Gesicht, den Blick eines Menschen oder Tieres mit Interesse und Neugier an. Vielleicht erhascht Ihr einen kurzen Blick in seine Seele.
Meine Idee von Kunst ist, sie soll den Betrachter(aber auch den Künstler) glücklich machen und soll dazu anregen wie schon gesagt genau hinzusehen, sein Auge zu schulen. Vielleicht führt es dazu dass man die kleinen Schönheiten, Besonderheiten oder Erheiterndes das einem fast täglich begegnet wahrnimmt und sieht. Natürlich möchte ich auch gefallen, wie jeder Künstler wenn er ehrlich ist.
"Kunst zu machen ist das Brot ohne das ich nicht leben kann aber der Applaus ist der Wein dazu".
Elena Minko

Wie wahrscheinlich jeder Künstler bin ich vom Beginn des kreativen Prozesses aufgeregt – Es gibt so viel zu sagen. Ich arbeite in der abstrakten Technik Fluid Art – ich glaube die Technik der flüssigen Tinte ist am besten geeignet, um etwas darzustellen, was nicht in Worte zu fassen ist - Gedanken, Gefühle, Emotionen.
In einer Welt, in der es so viele Probleme, Böses und Gewalt gibt, möchte ich etwas Positives, Schönheit und Harmonie bringen. Meine Werkzeuge sind Farbe und Form, ich mische Farben, gieße die Flüssigkeit auf die Leinwand und... Die Magie beginnt!
Einen bestimmter Prozentsatz jedes Kunstwerks für Tierheime in der Ukraine zu spende.
Gerald Groß
